In diesen Wochen finden wieder zahlreiche Großdemonstrationen von Abtreibungsgegner*innen in ganz Deutschland statt. Am bekanntesten  wohl der „1000 Kreuze“-Marsch in Münster oder aber auch der „Marsch für das Leben“ in Berlin.

Diese jährlich stattfindenden Massenveranstaltungen haben ein Publikum bestehend aus christlich-fundamentalistischen Gruppen, AfD-Mitgliedern und anderen ultra-konservativen Organisationen. Neben freikirchlich-baptistischen Gemeinden ist auch das Erzbistum  Paderborn Unterstützer dieser Veranstaltungen.  

Das Erzbistum hat in den vergangenen Jahren die Veranstaltung „Marsch für das Leben“ in Berlin nicht nur beworben, sondern auch einen Sonderbus aus Siegen zur Veranstaltung unterstützt. Hinzu kommt, dass der Erzbischof Hans Josef Becker selbst ein Grußwort an die Teilnehmenden der Demonstration veröffentlicht hat und sich damit zu den rechten Gruppen bekennt. 

Sowohl die Demonstration in Berlin als auch in Münster werden durch den „Bundesverband Lebensrecht“ veranstaltet. Wie eng die Verknüpfungen vom Erzbistum dabei in die rechte Szene mittlerweile sind, wird dadurch deutlich, dass der wichtigste Player aus der Münsteraner Abtreibungs- und Impfgegner*innen-Szene, Dr. Paul Cullen, im Vorstand des Verbandes sitzt.

Konkret fordert diese Anti-Choice-Bewegung das Verbot von Abtreibung und die Bestrafung von Betroffenen und Ärzt*innen. Gleichzeitig drangsalieren sie Beratungsstellen und Ärzt*innen, verbreiten verzerrte Informationen zum Schwangerschaftsabbruch, lobbyieren für die Rückkehr zu traditionellen Geschlechterrollen und lehnen Scheidung, Verhütung und die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ab.

Wir als Paderborner Bündnis gegen Rechts stellen uns entschieden gegen diese Bewegung und alle damit verbundenen Organisationen. Das Erzbistum Paderborn, als Teil dieser Bündnisse, kritisieren wir scharf und prangern es an. Wer sich mit Fundamentalist*innen und Faschist*innen auf die Straße stellt, mit dem Ziel, die Rechte von gebährfähigen Menschen massiv einzuschränken, verliert für uns jegliche Glaubwürdigkeit.Unser Bündnis hat ein feministisches Selbstverständnis. Wir stehen hinter dem Selbstbestimmungsrecht von Schwangeren und fordern die Streichung der §§ 218 und 219 aus dem Strafgesetzbuch, eine ausreichende medizinische Versorgung für schwangere Personen und für Personen, die eine Schwangerschaft abbrechen lassen möchten, den kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln, soziale und ökonomische Unterstützung für alle, die sich für ein Kind entscheiden und außerdem eine Sexualaufklärung, die es allen ermöglicht, sich in sexueller Selbstbestimmtheit zu entwickeln. 

My Body, My Choice!!!

Quellen:
1. https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/vor-ort/muenster/
2. https://taz.de/Abtreibungsgegnerinnen-in-Berlin/!5802335/
3. https://www.bundesverband-lebensrecht.de/ueber-uns/
4. https://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2021-09-09/jeder-mensch-von-gott-gewollt-paderborner-erzbischof-unterstuetzt-marsch-fuer-das-leben
5. https://www.erzbistum-paderborn.de/aktuelles/demonstrierende-aus-dem-erzbistum-beim-marsch-fuer-das-leben/
6. https://www.instagram.com/p/CVH3ZWhsRy0/?utm_medium=copy_link