Danke dass ihr dabei wart!

Zusammen haben wir es erneut geschafft, zu tausenden ein Zeichen zu setzen für eine offene und vielfältige Gesellschaft und uns solidarisch gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft zu stellen.
Wir haben die Demo nachbereitet und wollen euch den Bericht und damit auch unsere Freude und Hoffnung nicht vorenthalten. Wir haben nicht zu hoffen gewagt, dass Paderborn sich erneut so deutlich vor die stellt, die durch die Politik und Polemik der politischen Rechten besonders bedroht sind. Wir waren begeistert und zugleich gerührt von soviel Solidarität und bunter Vielfalt. Bereits bei der letzten Demonstration im Januar „AfD auf Eis legen“ versammelten sich statt der angemeldeten 1000 laut Angaben der Polizei über 5.000 Menschen um gemeinsam klare Kante gegen rechts zu zeigen. Dieses Mal kamen erneut unerwartet viele Menschen zum Domplatz, der sich erst langsam, dann immer schneller mit Menschen füllte. Sie forderten mit bunten, kreativen Schildern Solidarität mit ihren Nachbarn, Freundinnen und Kolleginnen und eine klare Abgrenzung von rassistischen Ideologien und faschistischer Hetze. Dass so viele Paderborner:innen – so viele von euch – erneut aufgestanden sind, ist großartig und macht Hoffnung, denn eine dauerhafte Veränderung kann nur durch eine zivilgesellschaftliche getragene Bewegung entstehen. Nie wieder ist jetzt!

Dass in unserer Stadt Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft gemeinsam Flagge zeigen, macht unmissverständlich deutlich, dass es in Paderborn und in Deutschland keine Mehrheit gibt für Ausgrenzung, Hass und Menschenfeindlichkeit! Es ging ein klarer Appell an die Politik: Die AfD wird nur stärker, wenn andere Parteien ihre Politik und Argumente übernehmen und zulassen, dass sich der gesellschaftliche Diskurs weiter nach rechts verschiebt. Paderborn wird nicht nachlassen und immer wieder laut werden für eine bunte solidarische Gesellschaft, für Vielfalt und Toleranz und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Zahlreiche ansässige Vereine und Organisationen schlossen sich unserem Aufruf an und mobilisierten ihre Communities und die Paderborner Zivilgesellschaft. Neben Redebeiträgen aus Kirchen, Gewerkschaften und lokalen Initiaiven sprachen auch Menschen aus Paderborn, die von der rassistischen Politik der AfD besonders betroffen sind.

Giano Weiß vom Verein deutscher Sinti in Paderborn betonte, wie wichtig es ist, sichtbar zu werden und sich klar zu Solidarität mit unseren Mitbürger*innen zu bekennen: „Geht auch auf Anhänger der AfD zu und zeigt eure Einstellung offen, damit sie nicht glauben können, es gäbe eine schweigende Mehrheit, die auf ihrer Seite ist.“
Auch Pfarrerin Sabine Sarpe rief dazu auf, weiter Stellung zu beziehen und aktiv zu werden: „Lasst uns laut und deutlich sein. Aufstehen und protestieren, wenn es um unsere Vielfalt geht. Lasst uns der Einfalt begegnen, weil wir viel mehr und tatsächlich auch viel netter sind!“

Paderborner*innen aller Altersklassen sind vor dem Dom zusammengekommen. Während die Erwachsenen mit Plakaten und Fahnen ein deutliches Zeichen gegen rechts setzten, verwandelten die kleinsten den Boden im Familienbereich mit Kreide und viel Kreativität in ein buntes Bekenntnis zu Vielfalt und Solidarität. Die Band „Ohne Marie“ und Singer-Songwriter Leon Goerdes trugen mit mal nachdenklichen, mal optimistischeren Tönen zur positiven Atmosphäre bei. Die Demonstration reihte sich in zahlreiche weitere im ganzen Land ein und zeigt, wie groß die Sorge über den fortschreitenden Rechtsruck in weiten Teilen der Bevölkerung ist. Aktuelle Studien zeigen, dass rassistisch motivierte Angriffe auf Geflüchtete und antisemitische Gewalt seit Jahren zunehmen. Die erneute große Resonanz und die breite zivilgesellschaftliche Unterstützung machen Mut und zeigen, dass Paderborn nicht bereit ist, rechte Diskursverschiebung einfach hinzunehmen. Es geht jetzt darum, nicht aufzuhören, sondern immer wieder klar zu zeigen, dass rechte Ideologien keinen Platz in unserer Mitte haben. Die Situation ist ernst. Dass Paderborn erneut so geschlossen hinter dem Protest stand, zeigt: Wir sind nicht allein, wir halten zusammen, wir sind mehr! Damit unser Einsatz nicht wirkungslos verpufft, müssen wir jetzt weiter zusammenhalten und laut bleiben, damit unüberhörbar wird, dass wir nicht mehr schweigend zusehen, wenn unsere Freiheit, unsere Demokratie unsere bunte Gesellschaft bedroht werden und Faschisten in unseren Parlamenten eine Stimme verschafft wird. Dank des wachsenden Kreises an Unterstützer*innen und engagierten Paderborner*innen, dank euch, sind wir optimistisch, dass wir auch bei der nächsten Aktion ein kraftvolles Zeichen setzen können. Jetzt geht es darum seine Kräfte zu bündeln. Wer sich weiter gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck einzusetzen, ist sehr willkommen:

Montag, 11.03.24 um 19:00 Uhr im Sputnik (Imadstraße 7, 33102 Paderborn)